Ein reiner Ausbau der neuen Energiequellen reicht für eine erfolgreiche Energiewende nicht aus, denn die Stromerzeugung aus Sonnen- und Windkraft unterliegt wetterbedingten Schwankungen. Durch den Einsatz neuer Technologien soll auch für die Zukunft eine gewohnt hohe Versorgungsqualität im Stromnetz gewährleistet werden. Die Ressourcen vorhandener Infrastrukturen sollen dabei so weit wie möglich ausgeschöpft werden. Das intelligente Stromnetz spielt dabei eine zentrale Rolle.
Ausgleich der Lasten durch den Smart Operator
Die Lechwerke und innogy untersuchten in dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt, welchen Beitrag die Steuerung einzelner intelligenter Bausteine durch den Smart Operator leisten kann, um das Ortsnetz besser zu nutzen. Von Interesse war dabei der Ausgleich von schwankender Stromerzeugung und variierenden Verbrauchslasten. So sollte die Aufnahmekapazität des Netzes für erneuerbare Energien erhöht werden. Ein weiteres Ziel war, Erfahrungen beim bedarfs- und kundenorientierten Aufbau und Betrieb eines intelligenten Stromnetzes zu sammeln.
Die Ziele wurden erreicht: Der Aufbau und Betrieb eines hochkomplexen Smart Grids ist gelungen. Die Ortsnetze in den drei Testgebieten konnten durch den Einsatz intelligenter Bausteine rund 35 Prozent mehr Strom aus lokal erzeugter, erneuerbarer Energie aufnehmen. Durch diese bessere Nutzung vorhandener Netze kann ihr Ausbau reduziert werden. In den Haushalten mit intelligenten Geräten konnten bis zu 20 Prozent des Haushaltsbedarfs flexibel verschoben werden. Das größte Lastverschiebungspotenzial in den Haushalten gab es bei den Batterie- und Wärmespeichern.
Einen ebenfalls wichtigen Beitrag zur besseren Nutzung des vorhandenen Stromnetzes leistete intelligente Technik im Netz: Fernsteuerbare Lastschaltleisten und ein regelbarer Ortsnetztransformator trugen dazu bei, dass trotz hoher Einspeisung die Spannungsgrenzen im Netz eingehalten werden.